TRAMES 2, 5, 2001

DER BEITRAG CARL SCHMIDTS (1822 - 1894) FÜR DIE FRÜHE ENTWICKLUNG DER KLINISCHEN CHEMIE AN DER UNIVERSITÄT DORPAT

R. Stefan Ross

Kurztitel: C. Schmidt und die klinische Chemie in Dorpat

Zusammenfassung: Die raschen Fortschritte der organischen Chemie und die "Geburt der Klinik" bereiteten um die Mitte des 18. Jahrhunderts den Boden für die Entstehung der klinischen oder medizinischen Chemie, von der sich die Medizin vor allem Unterstützung der Diagnostik und therapeutische Hilfestellungen versprach. Als frühe Repräsentanten dieser neuen chemisch-diagnostischen Denkweise an der Universität Dorpat können Friedemann Göbel und Franz Sahmen gelten. Im April 1846 wurde Carl Schmidt mit der Professur für physiologische und pathologische Chemie betraut. In den folgenden Jahren übernahm er bereitwillig chemische Analysen pathologischer Produkte für die medizinische Fakultät und etablierte so faktisch die klinische Chemie vorläufig an der Dorpater Universität. Obwohl es letztlich nicht zur formalen Institutionalisierung des Fachs kam, ist es doch ganz überwiegend der Leistung Schmidts geschuldet, daß sich die frühe Verankerung der medizinisch-chemischen Diagnostik in Dorpat zur Mitte des 18. Jahrhunderts zeitlich und inhaltlich weitgehend parallel zur Entwicklung an anderen Hochschulen des deutschsprachigen Raums vollzog.

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